Freitag, 13. Juni 2008

Feel free to enlist

Kleiner Nachtrag zum letzten Beitrag:
Meine Zeit im Internetcafe ging zu Ende, weshalb ich die Frage, die meine Odyssee ausrief, nicht angefuegt habe.
Die Rubrik Schuhe (wir erinnern uns, diese Dinge, weswegen im Irak gerade Fireden gestiftet wird) steht im Einreiseformular unter:
Fuehren Sie kontaminiertes Erdmaterial, Pflanzensamen, radioaktive Stoffe oder Schuhe mit sich?
Ich wuerde sagen, das muss man an dieser Stelle nicht erwarten.

Zurueck in die Gegenwart.
Heute war ein toller Tag!

Meine durch einsamen Alkoholkonsum erzwungene Heimwehattacke von ungefaehr 1,5 Minuten gestern um 2.00 a.m. (Dieser Herr Jet Leg ist eine echte Hure) konnte heute eindeutig gestillt werden.
Da das Wetter, welches mir als zu traumhaft fuer Winter in mehreren Hassmails angekreidet wurde, in Schneeregen ueberging (Danke verbindlichst, Neider, kleinkarierte), habe ich mich heute entschieden, beim Paradentag der Australian Royal Navy im Sydney Harbour umzusehen. Nebenbei habe ich die Endevour gesehen (die Schaluppe vom Herrn Cook) und den grossen Traum meines Bruders verwirklicht. Ich war auf einem Unterseeboot. Ich erspare die Details, aber seitdem ich die Durchgaenge gesehen und erprobt habe, erwaege ich gerade bulimisch zu werden. Ich bin eindeutig zu fett (und gross) gewesen.

Anschliessend habe ich das unglaublich teure Aquarium besucht, Julia Mayrs Wunsch beherzigt und das Schnabeltier gruessen lassen und gelernt, dass man seine Herkunft manchmal besser verschweigt. Beim Haifischbecken, welches zugegebenermassen atemberaubend ist, stand vor mir ein junges Paar, so in meinem Alter. Tauchen wir ein in das Abendteuer:
Mann: Leck Oasch, des ist leiwand!
Frau: Bist du deppert, ich scheiss mich an!
Mann: Weisst was noch geil ist, das man hier reden kann wie man wue.
Frau: Eh, die Bloshapperten verstehen einen sowieso ned.
Die Holde sprach die Worte und ficht sich an unter sichtlicher Genugtuung ihren Rachen von den Resten nikotingetunktem Rotzes zu befreien. Lediglich der letzte Funken Anstand in ihrem inzestverseuchtem Gencode hindert sie daran, in die Ecke zu spucken.
Der Mann dreht sich um und grunzt etwas, was wie: "Schatzerl, ich libbe dich!" klingt und gibt eine Runde Dosenbier aus. Die Liebe geht oft seltsame Wege und ich vertrete weiterhin mit Vehemenz die Zertifizierungspflicht zur Zeugungsgeeignetheit. Man ist ja Humanist!
Frei nach dem Motto: Wenn schon wenige, dann laut und trotzdem Oasch!

Zu guter Letzt musste ich noch geschaetzt 438 Soldaten abwimmeln, die mir nicht geglaubt haben, dass ich nicht in die australische Marine eintreten moechte. Die rekrutieren auch nach dem Prinzip: Jobless and pissed? Feel free to enlist!
Auch bei denen hat der Hinweis geklappt, dass ich bereits in der Armee (zum zweiten Mal ein vortrefflicher Lachanfall) gedient (auch da muss man schmunzeln) habe. Das Heer und ich sind sozusagen wieder quitt.
Arrgh, maties!

3 Kommentare:

Flo Enpunkt hat gesagt…

Ich möcht auch ein U-Boot haben! Damit fahre ich dann auf Urlaub und darf dabei einen schicken kapitänshut tragen, ohne daß wieder alle lachen....

Aber warum gehst du nicht wirklich zur Marine? Da kannst du viel erleben. Neue Freunde finden, die sieben Weltmeere befahren, durch Atomtests irgendwelche Atolle auf 100.000 Jahre unbewohnbar machen....

Flo Enpunkt hat gesagt…

Heute ist übrigens das Match Deutschland-Österreich der EM. Da natürlich Ö3 seinem Auftrag der vollkommenen Volksverdummung gerne nachkommt werd ich mich wahrscheinlich übergeben, wenn ich noch einmal das Wort "Cordoba" höre.

Siehst du? Na toll, wo ist jetzt das Wettex?


Als Gegenreaktion habe ich Slogans entwickelt, die nicht peinlich 30 Jahre in die Vergangenheit blicken:

"Rache für Königgrätz!"
"1866 ist nicht vergessen!"
"Kleindeutsche Lösung? Nein danke!"
"90-Minuten-Sieg statt Sieben-Wochen-Krieg!"

taz hat gesagt…

Und doch wird sich der universelle Slogan für das Revival jedes beliebigen historischen Ereignisses durchsetzen - immer wieder...

es soll aber von Wettex eine besonders leistungsfähige professional Produktpalette geben.