Dienstag, 24. Juni 2008

7 miles from the harbour, 1000 miles from care

Nach meinem Training am Donnerstag habe ich im einzigen Pub bei mir in der Naehe, dem Rag & Famish, 2 nette Kerle vom ANZAC getroffen. Diese Abkuerzung findet man ueberall, wie in den USA das Support our troups, aber keiner konnte mir sagen wofuer es steht. Bis auf die beiden Jungspunde!
Es heisst Australian and New Zeeland Army Corps! Und jetzt ratet mal, wen sie zu rekrutieren versucht haben. Ich glaube wirklich, die folgen mir! Aber sonst waren sie sehr nett und ich haette beinahe meinen Flug um 7 Uhr nach Melbourne versaeumt. Hab ich aber nicht und deswegen:

MELBOURNE

Melbourne ist die kleine, nicht ganz so huebsche Schwester von Sydney. Sie ist bemueht, putzt sich heraus, hat einen guten Charakter, aber so ganz kann sie einfach nicht punkten. Melbourne ist die zweitgroesste Stadt in Australien, die groesste im Bundesstaat Victoria und ist eher fad. Alles in Allem hat sie ungefaehr soviel Charme wie Eisenstadt. Ganz nett, aber seien wir doch ehrlich: Es gibt eine Schnellstrasse geradewegs nach Wien.
Ich war im Botanischen Garten und habe mir von einem 1/4 Aborigini erklaeren lassen, wie man sich von Tannenzapfen ernaehrt, war beim Shrine of Remembrance, einem Tempel, der die Kriegsopfer der Weltkriege ehren soll, und war zufaellig im MCG. Der Melbourne Cricket Ground fasst so 101.000 Personen und dort spielt man Aussie Rules Football. Dieser Sport verdient einen eigenen Post, also wartet ab.
Ich habe auf jeden Fall North Melbourne Kangaroos gegen Hawthorne Hawks gesehen. Angeblich hat North Melbourne gewonnen, aber bei 12:15 vs 14:10 kann man sich da halt nicht so sicher sein. Anschliessend habe ich auf TAZ's Anraten hin (der vollstaendlige Name ist dem Redakteur bekannt und wurde aus Belieben geaendert) die Docklands angesehen. "Die sollen toll sein!", hat man mir gesagt. Waren sie aber nicht. Sie waren genauso, wie man sich Hafengegenden vorstellt, Blackjack and Hookers! Vornehmlich zweiteres! Wir belassen es bei einer freundschaftlichen Verwarnung!

Am letzten Tag bin ich noch die Grand Ocean Road abgefahren. Das war ein Sozialhilfeprojekt zur Wiedereingliederung von den Kriegsveteranen. Da schon jeder mehrere Diavortraege ueber die 12 apostels und die Londonbridge ueber sich ergehen lassen musste, breche ich hier meine Ausfuehrungen ab.

Was ich sonst bereits herausgefunden habe:
Essen auf der Strasse duerfte als unschick gelten. Als zusaetzliche Herausforderung gibt es aber nicht Lokale wie bei uns, sondern 2 Arten: Lunch- und Dinnervenues!
Moechte man um 5 Uhr etwas essen (was kurz vor meinem Training recht angenehm waere), kann man lange suchen und landet doch immer bei den Asiatenshops. Ich sag ja, wie bei uns die Tuerken. "Normale" Snackhuetten sperren um ca 2 zu.

Wale beobachten ist uebrigens nicht so spannend wie es klingt. Man sieht nur eine Wassersaeule am Horizont und irgendein Ranger sagt dann: "WOW, a Southern right wale! It's your lucky day!"
Nun, von mir aus...
Der Wal heisst uebrigens so, weil er in der suedlichen Hemisphaere lebt und der richtige zum Toeten ist. Denn der Wal hat einen ziemich bloeden Instinkt. Wenn er gejagt wird, stellt er sich tot. Und das ist er dann recht bald auch, wenn die Walfaenger ihn eingeholt haben. Da kann halt man nur eins sagen.
Mensch: 1 - Evolution: 0

Was ich noch nicht herausgefunden habe:
In welche Richtung die Toilettenspuelung abfliesst. Den Borealiseffekt konnte ich noch nicht beobachten, da die meisten Spuelungen so aussehen, als ob die WC-Ente mit der Milkakuh gekreuzt worden waere und nun im Tank steckt. Aus Hygienegruenden ist naemlich das Spuelwasser milchig-blau und macht bei Betaetigung der Spuelung den Victoriafaellen Konkurrenz! Auch ein Weg Heimweh zu vermeiden.

Auch sind mir die Routen der oeffentlichen Busse bisher raetsalhaft geblieben. Da mehrere Unternehmen zusammen die Verkehrsbetriebe wie wir sie kennen darstellen, findet man keinen einzigen Plan, auf dem alle Buslinien eingezeichnet sind. Auch kann man den Fahrer ueberreden einen Umweg zu fahren, damit man naeher ans Ziel kommt. Dann bleiben sie aber nicht dort stehen, wo ihre regulaeren Haltestellen sind. Aber das kriege ich auch noch in den Griff.

4 Kommentare:

Flo Enpunkt hat gesagt…

Wenn ich so groß wie ein Wal wäre, dann würde ich mich nicht tot stellen sondern den Ruf der Orlam nachahmen um meine Verfolger zu vertreiben. "ULULULULULULULULU!" So geht das.

Die grundlegende Frage ist aber natürlich: Wenn ein sich totstellender Tannenzapfen in einem Wal auf zwei ANZAC-Recruiter trifft und keiner ist da, um es zu hören - welche Farbe hat er?

taz hat gesagt…

Eine Verwarnung?
Was hast du gegen blackjack and hookers?

taz hat gesagt…

PS: Mit der Einstellung kannst du eine Karriere als Pirat vergessen...

Flo Enpunkt hat gesagt…

YAAAR! Ähm, gut. Da Herr Taz und ich die einzigen sind, die hier den Blog "verzieren": bei meinem haben auch 2 immer nur kommentiert und nachher haben mir alle anderen LANGWEILER, DIE NUR ZU FAUL ZUM SCHREIBEN ODER ZU DUMM ZUM LESEN sind gesagt, wie urlustig es war und daß sie täglich nachgesehen haben....