Reuhmuetig werfe ich mich auf die Knie, bekenne meine eigene Fehlbarkeit, rufe die schier grenzenlose Groszmuetigkeit und den Willen zur Vergebung an und begebe mich auf meinen Autocanossagang, krieche schuldbewuszt zur Quelle der Wahrhaftigkeit zurueck.
Ich widerrufe, dass St. Poelten die langweiligste Stadt der Welt ist und bitte den Lehensherren St. Proell um Vergebung. Wer haette ahnen koennen, dass Darwin, die Hauptstadt des Bundesstaates Northern Territory, alles toppt, was Bedeutungslosigkeit betrifft, und die traisengezogenen Grenzen der Langeweile nicht nur spielend unterwandert, sondern neu definiert.
Wo sonst schafft man es in einer Stadt mit 40.000 Einwohnern alle Sehenswuerdigkeiten bereits am Weg des Shuttlebusses zum Hotel zu bewundern?
Ich sehe es als in meiner Verantwortung liegend an, alle Lebewesen davor zu warnen, diese „Ortschaft“ zu betreten und schlage in meiner mir als toleranten Weltenbuerger zueigenen Aufgabe der Erhaltung der aufgeklaerten Zivilisation diesen Landstrich Ban Ki-Moon als neues Testareal fuer Nuklearforschung vor. Evakuierung ist nicht zwingend notwendig.
Darwin ist nicht nur stinkefad, sondern wird auch von betrunkenen Englaendern bevoelkert, die um halb 4 Frueh im vollen 8 Bett-Zimmer in der Jugendherberge versuchen, ihren verkommenen Menschenschlag von der von der Evolution bereits vor Jahrhunderten vorgesehenen Tilgung zu bewahren, und anschlieszend, sozusagen statt der Zigarette danach, zuerst gegen die Zimmertuere pinkeln und zum kroenenden Abschlusz dagegen kotzen.
Ich habe es zuvor gesagt und sage es erneut: BRRRRR, Englaender!
Kleine kulinarische Randbemerkung:
Solltet ihr euch einmal in der Lage befinden, zwischen uigurischer und timorischer Kueche entscheiden zu muessen, gebe ich euch folgende Speisenauswahl mit auf den Weg:
Uigurisch:
Bohnensalat (kalt, glibberig) mit Lamm und Zwiebel
Lammknoedel mit Zwiebel und Bohnen
Das Nationalgericht waere Lammfleisch, Bohnen und Zwiebel aus Rationalisierungsgruenden zusammengekocht.
Vegetarische Alternativen sind nicht bekannt.
Timorisch:
Mit Limetten-Sesam-Salsa marinierter Oktopuss auf Erdnusssalat
Gebratene Buchweizennudeln mit Kohl und Pak-Choi
Kokosnuss-Krabbenrolle mit scharfem Dip.
Manchmal koennen auch Entscheidungen leicht fallen, nicht nur Vorurteile.
Photos von meiner Expedition in den Norden folgen. Herzlichen Dank an alle (beide), die an meinen Geburtstag gedacht haben.
PS: Opossum schmeckt nicht gut.