Sonntag, 3. August 2008

You just don´t know Bourke Street from Christmas!

Nach der eigentlich recht langen Inkubationszeit habe ich inzwischen einige Aussie-Redewendungen angenommen.
Fair dinkum?
You bet, gorgeous!

Damit ihr euch noch mit mir verständigen könnt, wenn ich wieder da bin, könnt ihr hier und hier euer Englisch adaptieren. Ich verspreche euch dafür, nicht fingerschnippend vor eurem Gesicht zu fuchteln und "Oh, no, you didn´t" zu brüllen.
Onya!
Mein persönliches Lieblingswort, das mir oft an den Kopf geworfen wird: Figjam!

Nun zur Kultur:

Ich glaube, ich habe inzwischen fast jedes australische Bier gekostet, das man in Sydney bekommt, ausgenommen seien kleine Privatbrauereien. Ich darf mir demnach ein Urteil erlauben. Dürfte ich auch so, aber da könnt ihr sehen, welch Unbill ich mir auflade, nur um euch mit Informationen aus erster Hand zu versorgen.
Meine Conclusio:

Es ist nicht schlecht, der Großteil ist eher leicht und geschmacksarm, damit es jeder mag, aber es gibt auch definitv Highlights. A barrack for:

James Squire Porter
und
John Boag´s Strongarm Bitter

Trotzdem, die besten TV-ads haben immer noch die großen Brauereien:
Die momentan lustigste:


Die meisten Biersorten sind deswegen alkoholreduziert, weil Frauen Angst haben zu dick zu werden und damit Männer Cricket ansehen können.
Es gibt sogar eigene "Diätbiere", die kohlenhydratarm sind. Die schmecken dafür auch so. Ich habe es sogar auf mich genommen, "Pure Blonde" zu kosten, das Foster´s unter den "Low Carbohydrate beers", nur um euch mitteilen zu können, dass ihr es nicht trinken solltet. So bin ich zu euch. Zurück zum Cricket: Nachdem ein Spiel zwischen 3 und 5 Tage dauert, muss man seine Reserven halt richtig einteilen. Ein hangover am zweiten Tag hätte da fatale Folgen, da die Tickets so ab 200 Euro kosten. Insgesamt ist Cricket nur unwesentlich spannender als Baseball, dauert dafür länger. Es gibt sogar Liveübertragungen, bei denen der Kommentator 6 Stunden und mehr am Stück berichtet, wenn es sein muss auch über die in den Cricketregeln verpflichtend festgelegte Teepause hinaus. Da muss man ja drogenabhängig werden.

Vom Wein bin ich insgesamt auch nicht so begeistert, aber das liegt wahrscheinlich an der unendlichen Ehrlichkeit der Winzer. Unter uns, ich will nicht wissen, was in Österreich außer Glykol, Schwefeldioxid und Eiweiß sonst noch im Wein ist (bei den Italienern kennt man ja bereits das Geheimnis - mmhh Nervengift), aber die Burgenländer haben wenigstens den Anstand, darüber den Mantel des Schweigens auszubreiten. "May contain traces of fish, nuts, milk or eg products"! brrr, brrr, brrr! Kein Wunder, dass der Wein ausgezeichnet zu Fisch passen soll.

Eine großartige Erfindung in Australien ist dafür das "byob". Byob steht für "bring your own bottle" und bedeutet, dass man in jedes Restaurant eine eigene Weinflasche (vorzugsweise ohne Seegurkenextrakt) mitnehmen und sie dort gegen ein Entkorkungsentgelt von maximal AUD 5 trinken darf. Ace! Es hat zwar keinen Sinn der reichste Mann am Friedhof zu sein, aber dadurch spart man schon beträchtlich. Zu guter Letzt noch etwas, das man bei einem Aufenthalt down under nicht gekostet haben muss: Käse! Sagen wir es so, Yussi hätte ihn gerne!

Hooroo Mates!

4 Kommentare:

Flo Enpunkt hat gesagt…

Fair suck of the sav!

Figjam ist lustig. Ich werde es mir merken. Fair suck of the sav ist auch lustig, das kann ich mir aber ziemlich sicher nicht merken.

Daß die Aussies nix von Bier wissen kann man ja in jeder Aussie-Bar in Wien erkennen. Entweder gibts Fosters oder wenn sie ehrlich genug sind gleich Wieselburger. Warum die Winzer so ehrlich sind und Fische als Inhaltsstoffe des Weines angeben ist mir aber unbegreiflich. Ebenso wie dieser Fisch da überhaupt erst reingekommen ist.

Remi hat gesagt…

Ich mochte den Käse in down under. Da ich aber ebenfalls nicht reichster Mann am Friedhof sein wollte, bin ich bei Coles oder Woolworth in die Deli Abteilung marschiert und habe mir dort den Käse zu Apothekerpreisen genehmigt. Der war aber ausnahmslos gut, weil der ganz offensichtlich von sachkundigen Immigranten hergestellt wurde. Kleiner Tipp: Nicht überall wo Mozzarella draufsteht ist Mozzarella drinnen. Wir haben diese Erfahrung auch machen müssen und stattdessen Gouda mit Tomaten gespeist.

Und ja: Wein ist definitiv nicht die größte Stärke der Aussis. Solltest Du mal in den Norden ins Hunter Valley kommen, kannst Du Dich durch diverse Weingüter durcharbeiten, allerdings mit bescheidenem Erfolg.

PS: Awesome blog.

Flo Enpunkt hat gesagt…

Prepare for awesomeness!

We should totally hang out.

Clemens hat gesagt…

Muchas Smootches!

Das mit Hunter´s Valley hättest du ruhig 2 Tage vorher sagen können, weil da hatte ich noch keinen Trip dorthin gebucht... Nächsten Samstag geht es los, aber auch schlechter Wein macht gesund.

Ich habe noch keinen guten Käse bekommen, aber ich schau mal zum Coles.
All we are saying is give cheese a chance!