Dienstag, 9. September 2008

Polynesien

Logbuch des Kapitaens, 05. September im Jahre des Herrn 2008:

Stark dezimiert erreichen wir den Hafen Nadis. Da nur mehr 2 der urspruenglichen Crew uebrig sind, haben wir uns zu Kapitaenen befoerdert.

Fijianer sind eigenartig. Ihr Verhalten Fremden gegenueber erinnert an Istanbuler Zeiten. Schamlos wird man in windige "Kunsthandlungen" gezogen und muss dann als Begruessungszeremonie ein Getraenk schluerfen, das man Kava nennt, aus geriebenen Pfefferwurzeln (schon wieder Wurzelsaft - wir trinken doch auch nicht Schwarzwurzelsaft) hergestellt wird und wie Erde schmeckt. Wenn der Magen nicht rebelliert, rufen alle froh, dass man jetzt ein echter Fijianer ist.

Wir machen uns auf Gutduenken in den Norden auf und finden ein Dorf namens Navala mit 735 Einwohnern, die uns zum Essen einladen und zum Kavatrinken.
Es werden Taroblaetter (das mit Terror hatte ich falsch verstanden) in Kokosnusssaft und geschmorte Yamswurzel (eh klar) gereicht.
Nach alt ehrwuerdiger Art essen die Maenner vor den Frauen.
Der Dorfplatz hat drei Zentren des kulturellen Austauschs: Die Schule, die Kirche, das Rugbyfeld.
Es wird beschlossen, dass dieses Dorf spannender als Darwin ist.

Nebenbei haben wir die Erklaerung gefunden, wieso Rugby hier so beliebt ist. Die Kolonialherren Englands haben naemlich den Volkssport verboten, da dieser zu brutal war. Der bestand darin, dass sich zwei Teams nebeneinander aufstellten und abwechselnd Speere geworfen haben. Der Gewinner war der, der am weitesten warf. Da aber jegliche Art der Ablenkung erlaubt war und die Fijianer nicht mit Gummispeeren warfen, hat kaum ein Spiel wirklich ein Ende gehabt, sondern artete regelmaeszig in Krieg aus. Wiese die Englaender diesen Sport verboten und ihn nicht adaptierten, habe ich nicht ausforschen koennen.

In Suva, der Hauptstadt, angekommen, habe ich den Lonely-Planet konsultiert, der mich darueber informierte, dass fijianische Kueche zu den schaerfsten der Erde zaehlt, da in den 1870er Jahren tausende Inder im wahrsten Sinne des Wortes importiert wurden. Ich war demzufolge in dem Lokal, das, hier zitiere ich, sogar die Taxifahrer fuerchten und habe in meiner charmanten Art gesagt: Einmal scharf, aber schnell!
Eine Stunde spaeter kehrte ich dem weinenden Koch meinen Ruecken zu und rufe in die Welt des Capsaicin in Brat Pitt Manier in Troja zu: IST DAS ALLES?

Nachweise finden sich hier.

Wir muessen unsere Reiseroute aendern und ich breche Samstags nach Tasmanien auf. Dies stellt die letzte Station dar.

2 Kommentare:

Flo Enpunkt hat gesagt…

"Frikadellen sind der Hit - bist du unser Brät Pitt?"
Wer's nicht glaubt:
http://images.google.at/images?hl=de&q=%22frikadellen%20sind%20der%20hit%22&um=1&ie=UTF-8&sa=N&tab=wi

(Das erste Bild natürlich)

Ich darf den anwesenden Lesern auch mitteilen, daß der Clemens nämlich die ur harte Sau ist. Er hat vielleicht Van Gogh's Ohr für Musik, aber er ist echt hart.

Clemens hat gesagt…

Ich glaube, dass verstehe ich jetzt nicht...
Aber hey, das ist echt total OK, wirklich!


Noch ein toller Scherz aus der Zeitung von vorgestern gefaellig?
A seal runs into a club!