Freitag, 16. Mai 2008

Nimmerrichters kleines Lexikon der australischen Fauna

Australiens Fauna ist der Naschmarkt des Kontinents. Die dort lebende Tierwelt ist reich an Artenvielfalt und Farbenpracht, obwohl mein persönlicher Favorit, der Schweinsfuß-Nasenbeutler, leider nicht den Anstand gezeigt hat, zu überleben. Koalas tummeln sich neben Ameisenigeln und Tasmanische Teufelbabys spielen mit Dingos Ringelreih, nebst gibt sich der Wobbegong ein Stelldichein und romantisch röhrt der Zwergpinguin eine Melodie im Sonnenuntergang.

Aus sakrilegischem (diesen Post habe ich entdeckt, als ich überprüfen wollte, ob dieses Wort eigentlich existiert - nur so für euch zum Angst kriegen) Neid vor dieser göttlichen Bevorzugung stammt auch der nette Kinderreim:
"Es gibt kein Tier mit Ypsilon, das hat Australien nun davon!"
Dies ist leider nur zu wahr. Alle Tiere mit Ypsilon als Anfangsbuchstaben haben höchstens als Zooinventar den Weg auf die Insel gefunden. Dies gilt vom Yak (den haben alle Klugschwätzer sicher sowieso bereits lauthals ausgerufen) über den Yellowstone-Elch und ähnlich wichtige, aber gleichsam spannende Vertreter der Gattung Tier, wie etwa: die Yeti - Krabbe, den Yonahlossee Salamander, die Ypecaharalle und natürlich den Yucatán-Schwarzleguan.

An dieser Stelle eröffne ich die erste Runde des "Clemens-bring-mir-was-tolles-mit-Gewinnspiel"! Wer als erster ein anderes (wirklich existentes Tier) meldet, welches sich den gleichen tollen Anfangsbuchstaben Y mit dieser hehren Schar an stolzen Recken teilt, kriegt was tolles von mir mitgenommen. Der Rechtsweg (und jegliches Gesudere) ist ausgeschlossen.

Doch zurück zum eigentlichen Thema:

In Down under gibt es also eigentlich eh alles, was Rang und Namen hat. Sogar einige Exemplare von Seitenstängen der mammalischen Evolutionsentwicklung (unter Biologen auch Spin-offs genannt) kann man hier bewundern und einem ganz speziellen Tier sei somit ein Beitrag gewidmet:

Ladies and Gentlemen, Sheilas and Bruces, und besonders Julia!
Ich präsentiere, verneige mich vor Ehrfurcht und erstarre vor der schieren Kraft animalischer Eleganz.
Das Schnabeltier!

Das auf englisch Platypus (aus dem griechischen übersetzt: Plattfuß) genannte Schnabeltier (wegen dem Schnabel) stammt aus der Gattung der Kloakentiere. Diese ungustiöse Bezeichnung hat es daher, weil bei ihnen Geschlechtsorgane, Harnleiter und Darm in einer einzigen Öffnung, der Kloake, enden. Klingt nicht nur grauslich, ist es also auch.
Damit ist an Überraschungen jedoch noch nicht genug! Dieses Wesen ist so bizarr, dass die ersten (klarerweise englischen) "Wissenschafter", denen George Shaw ein ausgestopftes Exemplar von seiner Reise nach Australien mitnahm, nach Nahtstellen am Schnabel suchten, da sie einen Riesenschwindel vermuteten.
Tja, aber wir wissen, das Schnabeltier gibt es wirklich und hat bereits ein eigenes Pokemon nach ihm benannt, nämlich Enton (noch so ein toller Link).
Leider habe ich nicht herausfinden können, wie man die männlichen und weiblichen Tiere nennt. Deswegen habe ich mich für Bulle und Kuh entscheiden. Sollte es noch keine wissenschaftliche Terminologie geben, erhebe ich vollen Urheberschutz auf meine originäre Titulierungsweise und behalte mir alle rechtlichen Schritte vor.

5 Kommentare:

Flo Enpunkt hat gesagt…

Ein Wobbegong ist ein Teppichhai. Danke Wikipedia.

Na gut, Herr Gscheit. Da auch ich Wikipedia und Google zu bedienen weiß hier Tiere mit Y:
- der Yacare Caiman
- das Yapok
- der Yoghurtbarsch
- das Ylophon

Tip: Es gibt nur etwa 50% meiner Liste nicht nur in meiner Vorstellungskraft.

Ich will was tolles mitgenommen.

Clemens hat gesagt…

Also bitte:
Der Brillenkaiman und die Schwimmbeutelratte fangen unter Garantie nicht mit Y an.

Tut mir leid, aber...
Moment, es tut mir ja überhaupt nicht leid.. Auch egal.

Du bekommst einen viertel Punkt als Trost, aka Mitleid, also wenn keine besseren Vorschläge kommen, bekommst du was feines.

attila hat gesagt…

Also ich möchte/will/hätte gern ein geschenk und sage daher:

Yellow-eyed Penguin

wenn es was australisches sein muss, dann eben:

Yellow-footed Rock Wallaby

attila hat gesagt…

ach, und dann hätte ich noch meine geheimwaffe, die ich hiermit nachnominiere der wunderschöne und weltbekannte:

Yorkshireterrier

taz hat gesagt…

Nun denn, ich werfe den Yakka Skink (aka Egernia rugosa) ins Rennen.
Möchte darauf aufmerksam machen, dass
1. dies eine extrem gefährdete (aber noch existente) Spezies ist;
2. ich das mit Hilfe vom Australien Department of the Environment, Water, Heritage and the Arts (man beachte diese interessante Kombination von Zuständigkeiten) belegen kann; und
3. dieser absolutely politically and environmentally correct und darüber hinaus hervorragend recherchierte Beitrag eindeutig gewinnen sollte.
Liste an mitzubringendem Zeugs folgt, sobald ich die eigenen (aber gerne auch fremde) Wünsche zusammengeschrieben habe.